Persønliches

Gedanken xy

Wenn mir viel durch den Kopf geht, springen meine Gedanken von A nach Y und der Wunsche einige sinnvolle davon niederzuschreiben, misslingt. Wenn man bedenkt was sich gerade in unserer Welt alles so abspielt – Russland, Gaza, IS – sollte man sich und seins im grøsserem Umfang sehen. Dennoch ist jeder einzelne damit beschaeftigt, dass sein Alltag rund laeuft. Reportagen im TV, Artikel in Zeitungen und Diskussionsrunden haben uns noch nie so sehr erschlagen wie jetzt – so fuehle ich. Ich weiss oft nicht mehr was „wirklich wahr“ ist und was uns die Medien nur zu ihrem Zweck verkaufen wollen. Das herauszufinden wird immer schwerer und erfordert immer mehr eigene Recherche. Doch wer hat schon noch Zeit dafuer? Wer sich die Zeit nehmen will, schafft es dennoch nicht dies in den 24 h Alltag reinzupressen. Oder aber man „verschwendet“ seine Zeit mit Gedanken und privaten Vorfaellen, die eh nicht aenderbar sind – anstatt sich mit dem grossen Ganzen auseinanderzusetzen.

Wie egoistisch ist man wenn man sich nur nach seinem eigenen doch wohlhabenden Leben (ein)richtet?

Man ist da, lebt und verschwindet wieder. Das natuerlich auf einer Jahresskala gesehen, hat man eine Menge Zeit sich zu engagieren, etwas zu veraendern. Nur warum tun wir es nicht? Weil das „Gute“ immer seltener wird, immer weniger funktioniert? Wir mit Kritik ueberhaeuft werden, dass Fairtrade nur noch Comerz ist, Øko noch nie Øko war und die Klimaaenderung nur sinnloses palaber ist.Puh… ich steig hoch hinaus. Aber das sind ab und zu meine Gedanken. Und noch viel mehr beschaeftigt mich, was fuer ein Mensch ICH eigentlich bin. Und das ist manchmal schade, denn Taten machen den Menschen aus. Nur ist es so traege in Gang zu kommen.Wer ist die treibende Kraft? Nur wir selbst kønnen sie aufbringen.

Ich wuensche mir diese Kraft endlich zu haben, Veraenderungen anzugehen und nicht immer und immer wieder in meiner Gruebelwelt zu verharren.

Und ich wuensche mir, dass sich unsere Welt wieder beruhigt und freundlicher wird. Denn schliesslich haben wir nur dieses einzigen Erdball mit uns allen.

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6 Gedanken zu „Gedanken xy“

  1. IMMERNOCH

    immer nur ne handvoll leute
    immer nur n tropfen auf den stein
    immer nur son kopp voll mensch
    und auch der wird eh du`s denkst zum schwein

    immernoch ne logik
    und die logik endet immer noch im wanst
    immernoch fünf finger
    für ne faust auch wenn du nich bis drei zähln kannst

    so ne sehnsucht nach den leuten
    und doch schließt du deine tür von innen zu
    so ein horror vor der meute
    und doch bindest du schon wieder deine schuh

    immer nur ne handvoll leute
    immer nur so`n wildgewordner rest
    immer nur so`n herz voll mensch
    das die andern ansteckt wie die pest

    immernoch so`n alter zorn
    der den knüppel sucht damit er nich erfriert
    immernoch ne straße
    wo so`n hunderttausendfüßler drauf marschiert

    so ne sehnsucht nach den leuten
    und ich schließe meine tür von innen zu
    so ein horror vor der meute
    und ich binde mir schon wieder meine schuh

    Henry-Martin Klemt
    1990

    Hier gefunden: http://www.hmklemt.de/schriftsteller/gedichte/freiheit-riecht-nach-verbranntem/index.php

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  2. Ne Nische gesucht, eingebuddelt, Deckel runter, Kopf zu? Wars das gewesen? Ernsthaft?
    Deckel zu, Kopf runter, Rückzug ins kuschlige Heim: Was ist mit den Menschen, die nicht diese Rückzugsmöglichkeit, die wir in unserem fetten Luxus für uns wie selbstverständlich reklamieren, haben? Was ist mit den Menschen, denen die Bomben auf den Kopf fallen? Die marodierende Banden sprichwörtlich am Hals haben, die von Tür zu Tür gehen und alles abknallen, was ihnen vor die Knarre kommt? Was ist mit den Menschen, die nix mehr zu essen haben, die nicht mehr wissen wohin und vor allem, die KEINER von UNS (!) haben will, die im Mittelmeer absaufen dürfen. … Such Dir ne Blickrichtung aus, egal wohin Du schaust, überall das gleiche Elend und der gleiche Scheiß … und überall ist das Imperium bereits am Werkeln. Hui, ich weiß: Was ist das wieder für ein radikaler Spinner.

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    1. Nein, Du bist kein radikaler Spinner sondern leider hast Du sowas von Recht! Es ist unglaublich wie wir uns alle gegenseitig gemeinsam dahin richten. In jeder Art und Weise.
      Mir fehlen immer øfter die Worte, der richtige Durchblick und die Verwirrung wird immer groesser. Der ganze Wahnsinn hat eben gerade gar keinen Sinn mehr und niemand setzt einen Stopper.

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  3. Hallo Schwester,
    ich erinnere mich auch noch an diese Zeit, von der Falko spricht. Das was mir immer am meisten weh tut: wir kamen aus einer Zeit voller Veränderungen, wir haben etwas hinweg gefegt und konnten etwas neues aufbauen. Wir haben uns daran beteiligt. vier, sechs Jahre. Dann hatten uns die neuen Strukturen im Griff. Heute arbeite ich in Babelsberg und kann jene, die diese Erfahrung mit mir teilen an einer Hand abzählen. Und wenn ich anfange, anders zu agieren, als das die Mehrheit tut (Interessen, Geld, Eitelkeiten), dann werde ich angestaunt oder gefährlich. Wenn Du heute wirklich etwas verändern willst, gehst Du automatisch ins Abseits, denn die Mehrheit fühlt sich genau davon bedroht. Sie müsste ja über sich nachdenken. Ich suche selbst nach den Möglichkeiten, etwas Sinnhaftes zu tun. Der Anspruch daran ist meist so hoch, dass ich es gleich wieder lasse. Was nützt es, ein Projekt mit Palästinenser und Israelis zu machen, wenn eine Armee binnen Tagen alles in Schutt und Asche legen kann? Was nützt es, sich um die Armen zu kümmern, wenn das System genau darauf setzt: dass es einige wenige gibt, die zumindest die gröbsten Ungerechtigkeiten beseitigen. Denn der Staat tut es nicht? Wir haben keine Verabredungen mehr für ein gemeinsames Leben. Wir haben uns damit abgefunden, dass die Reichen bestimmen. Schon die Feststellung ist heute out und erzeugt Augenrollen. Man sehnt sich lieber danach, selbst reich zu sein. Das Fernsehen schürt diese Sehnsucht jeden tag mit Schnulzen. Was tun? Ich habe mir angewöhnt, dann wenigstens immer zu sagen „Ich mache das maul auf“. ich ecke an, ich stelle mich ins Abseits, ich nutze die wenigen Bühnen, um den Leuten eine andere Perspektive zu sagen. Nicht in der Politik, die einen verbiegt. Nicht in der Verwaltung, die einen absorbiert. Du machst das auf diesem Blog. Und Du lebst mit Deiner Einstellung. Das ist viel wert. Irgendwann wird man uns wieder zuhören. Dazu muss es geknallt haben. Richtig. Ob wir das überleben, dieses Knallen, ist offen. Denn wir alle spielen auf einem Niveau mit dem Feuer, dass es einem Angst machen könnte. Heute verstehe ich, warum unser Vater am Ende seines Lebens so desillusioniert war und diese Welt schweigend verließ. Es gab zu diesem Zustand auch nichts mehr zu sagen von einem, der mit ganzem Herzen etwas anders wollte. Hab Dich lieb und drücke Dich.

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  4. Ei, die Claudi, du hast doch schon mehr Gutes getan als viele andere. Ich erinnere mich gern an früher, als wir noch engagiert und motiviert waren.

    An den ganzen schieflaufenden Geschichten finde ich verrückt, dass es immer nur ein paar Irre sind, die solch gewaltigen Schaden anrichten können. Völlig plemplem und dem ist nicht beizukommen.

    Na dann, mal weiter im Hamsterrad, liebe Grüße …

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    1. Hei Falko. Danke aber diese guten Taten sind ja schon jähre her. Oft fühle ich dass ich mein Leben nur für den bekloppten Alltag verschwende. Keine kraft für andere wichtig Taten habe. Zumal man da auch wissen sollte, was man genau ändern oder in was man sich engagieren will.
      Nun will ich mich nicht beklagen, denn gut geht es uns. Und genau deswegen sollte ich die Kraft haben, positives in der Welt beizutragen. Oh je ganz schön philosophisch 😉

      Schön dass du unseren Blog noch mit verfolgst, ich hoffe es geht dir u deiner Familie gut.

      Alles liebe

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